“Na, wie ist Dein innerer Zustand gerade?”
Statt der üblichen Floskel: “Wie geht es Dir?” würde sich für mich die neue Frage viel besser anfühlen. Warum? Erzähl ich Dir.
Okay, an der Formulierung könnte man noch feilen. ;o)
Ich beschäftige mich seit längerer Zeit mit dem Nervensystem. Mittlerweile ist es sogar erwiesen, dass nicht nur unsere Gedanken unsere Gefühle beeinflussen, sondern auch umgekehrt. Unsere Gefühle und unser innerer Zustand kreieren unser Handeln und eben auch unser Nicht-Handeln.
Unser Nervensystem will eigentlich nur eins, dass wir uns sicher fühlen. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist ihm egal, ob wir glücklich oder ein schönes Leben haben. Unserem Nervensystem geht es letztendlich nur ums nackte Überleben und dass wir ja nicht angegriffen werden und sterben müssen. Dieses System ist sehr wertvoll, denn sonst würden wir doch glatt, wenn wir das nächste Mal über die Straße laufen überfahren werden.Wir würden die Gefahr nicht einschätzen können, Es hätten unseren inneren Alarm nicht parat.
Somit können wir so dankbar sein, dass es das Nervensystem gibt, das uns auf mehreren Ebenen unterstützt.Vereinfacht gesagt: Ein normales und reguliertes Nervensystem arbeitet ausgewogen, es spürt Gefahren auf, kommt gut mit Stresssituationen zurecht, kann seinem Menschen einen guten, klaren Fokus bescheren wenn es notwendig ist und überhaupt kann es sich auch recht schnell wieder entspannen. Also, alles im Lot. Wir fühlen uns in Sicherheit.
Nun passiert es aber, durch unsere Erfahrungen und Prägungen und unser Lernen im Leben, dass wir vermehrt in einem aktiven, unentspannten Zustand verweilen.
Dieser Zustand tritt bei hochsensiblen Personen schnell auf und bleibt leider lange und ist mit ständiger Angst verbunden. Das klingt erstmal etwas weither geholt?
Auch die Gedanken: Wie komme ich bei anderen an? Was erwartet mich, wenn ich den Briefkasten öffne? Oder ein unbekannter Anruf ist auf dem Display zu sehen. All das kannst Du als eine unscheinbare Art von Angst definieren. Vermutlich ist Dein Cortisolwert erhöht, der sollte eigentlich lustig morgens ansteigen und im Laufe des Tages weniger werden. Schnell ist dieser komplett durcheinander geraten und wird leider von uns nicht beachtet. Warum? Weil wir das Wissen über dieses wichtige Hormon nicht haben.
Was können wir nun tun? Diese Frage ist nicht in einem Satz zu beantworten.
Das erste Tool, das Du Dir aneignen darfst, ist Deine Wahrnehmung zu schulen.
Ganz simpel.
Ich nehme wahr, dass ich gestresst und genervt bin.
Ich nehme wahr, dass ich so weinerlich bin.
Ich nehme wahr, dass ich wegen jedem Piep gleich auf 180 bin.
Ich nehme wahr, dass ich so “empfindlich” bin.
Spiele mal nur den Beobachter, ohne etwas anderes zu tun. Nehme Dich, Deinen Körper, Deine Gefühle eine Woche lang wahr, wie Du Deinen inneren Zustand in verschiedenen Situationen fühlst. Das nimmt Dir den Druck raus, nicht wahr? Ich muss nicht agieren, ich muss nichts tun. Kein Tool der Welt anwenden, sondern "nur" beobachten.
Und vielleicht kannst Du, wenn Du das nächste Mal gefragt wirst: “Wie gehts Dir?” schmunzeln und denkst an mich und an Dein Nervensystem. Nimm diese banale Floskel her, um richtig damit zu arbeiten.
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Von Herzen liebe Grüße
Sarah
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